Anja Hess

Gesundheits- und Ernährungscoach & Bloggerin
Anja Hess

Kindheit, innere Leere und Essen als Problemlösung

1978 erblickte ich als 6 Wochen – Frühchen die Welt. Viel zu klein und viel zu dünn. Das Thema Ernährung spielte von Geburt an eine große Rolle in meinem Leben. Ich war ein aufgewecktes Kind, aber oft energielos, ständig blass und häufig krank. Mit der Tendenz zum Untergewicht wurde ich im Alter von 5 ½ Jahren zum „Aufpäppeln“ zur Kur geschickt. Hier wurde mir beigebracht, wie ich zu Essen hatte: viel, ständig und vor allem alles was ich vorgesetzt bekam. Keine Reste lassen. Ohne Wenn und Aber. Zur Not mit Gewalt. Es war eine gemischte Gruppe. Kinder, die dort waren, um zuzunehmen und Kinder, die dort abnehmen sollten. So lernte ich schnell: zu dünn sein ist schlecht, dick sein noch viel schlimmer. Essen kann Strafe und Belohnung sein. Andere wissen besser, was gut für dich ist. So geprägt und stolz „ein paar Pfund zugelegt“ zu haben ging es nach sechs Wochen Kinderkurheim zu Hause so weiter.

Es folgte eine sehr schwierige Kindheit mit Verlust, Schmerz und Traurigkeit. Wieder lernte ich wichtige Dinge für mein Leben. Wertvoll bin ich nur, wenn ich Leistung zeige. Es ist sicherer meine eigene Meinung zu verbergen. Wenn essen da ist, sollte ich schnell zugreifen.

Schon im Grundschulalter begann ich meine Gefühle zu verbergen, mich unnütz zu fühlen und meine Leere, wann immer es möglich war, mit Essen zu füllen. Ich legte nach und nach einen Schutzpanzer um meine zartbesaitete Seele.

Bereits mit etwa zehn Jahren kam ich in die Pubertät. Ich entwickelte mich sehr schnell und nahm fortan unaufhörlich zu. Obwohl ich zeitgleich sehr viel Sport machte, konnte man dabei zusehen, wie ich anfing aus allen Nähten zu platzen. Schlimmste Demütigungen in der Familie und Mobbing meiner Mitschüler musste ich über mich ergehen lassen. So verletzt und traumatisiert fand ich Trost –  im Essen.

Diät.

Sich wertlos fühlen in der Jugend und dem Erwachsenenleben

Im Laufe meiner Jugend und meines jungen Erwachsenenlebens schaffte ich es, mich räumlich von all dem zu distanzieren. Doch die unzähligen negativen Glaubenssätze prägten mein Leben weiterhin. „Du bist hässlich!“ „Du bist nichts wert!“ „Du kannst nichts außer Fressen!“ „Aus dir wird nie was!“

Diät.

Diese Negativität und der fehlende Selbstglaube zogen sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Auf der Suche nach Halt, nach positiver Bestätigung und Akzeptanz wechselte ich häufig Wohnorte, Jobs und Freundschaften. Mein Leben war eine einzige Veränderung. Das Einzige, was immer weiter wuchs waren mein Körperumfang und mein Selbsthass.

Diät.

Rasante Gewichtszunahme und Abnahme des Selbstwertgefühls

Nach außen war ich immer in der Lage das zu verbergen, so dass viele von meinem Leid gar nichts mitbekamen. Das änderte sich mit dem unproportionalen Dickerwerden meiner Beine. Irgendwann waren sie sogar eindellbar und schmerzten extrem. Doch kein Arzt konnte mir helfen. Jeder einzelne entließ mich mit den Worten: „Mehr bewegen, weniger essen!“ Das war, was ich schon seit Ewigkeiten versuchte. Also machte ich noch mehr Sport und aß noch weniger. Doch mein Gewicht ging weiter in die Höhe. Meine Beine wurden immer dicker und schmerzhafter. Irgendwann war sogar jede noch so zarte Berührung zu viel und Bewegung war nur noch eingeschränkt und unter starken Schmerzen möglich. Ich hatte Frust und sah keinen Sinn mehr darin mir das Essen zu verbieten. Also stopfte ich fortan alles in mich hinein, was mir in die Finger kam.

Diät.

Irgendwann wurde ich krank. Ständig. Eine Erkältung folgte auf die nächste. Bronchitis. Immer wieder. Lungenentzündung. Reha. Kopfschmerzen. Rückenschmerzen. Bandscheibenvorfall. Reha. Meine Beine schienen bald zu platzen. Die Schmerzen waren unerträglich. 2009 die Diagnose: Lip- Lymphödem. Es war eine Befreiung und gleichzeitig ein Schock. „Da hilft keine Bewegung und keine Diät. Sie werden immer dicker werden und irgendwann am Rollator gehen!“ Ab sofort tägliches Tragen von Kompressionsstrümpfen bis unter die Brust, zweimal wöchentlich Lymphdrainage. Reha.

Diät.

2016. Ich zog mich immer mehr zurück. Mittlerweile war meine Krankenakte prall gefüllt. Ich hatte mehr Krankheitstage als Tage, an denen ich zur Arbeit als Erzieherin gehen konnte. Neben den wöchentlichen Infekten bis hin zur Bronchitis und den ständigen Rückenschmerzen quälten mich Übelkeit, Magenschmerzen, Reizdarm, Schwindel, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Heuschnupfen, chronische Müdigkeit, Energie- und Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörung, Herzrasen, juckende Haut, Schorfbildung auf der Kopfhaut, Akne, Aufstoßen, Sodbrennen, Blähbauch, Verdauungsstörungen, Wadenkrämpfe, stark schmerzendes Lip-Lymphödem, stetige Gewichtszunahme, Schlafstörungen, beginnende Angststörung, Libidoverlust, nicht alkoholische Fettleber, absolute Unzufriedenheit, Kraftlosigkeit, Burn-Out, Hyperinsulinämie, vermutlich Nebennierenerschöpfung.

Beinahe aufgegeben – es ging nicht mehr weiter

Absoluter Verlust der Lebensfreude- und des Lebensmutes. Mein ganzer Körper, meine Seele, mein Ich. Alles schrie um Hilfe. Bis ich nicht mehr konnte. Ich wollte aufgeben. Restlos. Doch irgendwo tief in mir loderte noch etwas. Eine Flamme. Ein Funke eher. Klitzeklitzeklein. Nicht jetzt! Nicht heute! Die Rebellin in mir ließ nicht zu, dass ich mich aufgebe. Und plötzlich, als hätte sich ein Schalter umgelegt, war mir klar: Ich brauche eine Veränderung, einen Neubeginn! Sofort! Es gab Vieles, dass zu diesem Zeitpunkt noch viel zu weit weg lag, um es greifen und ändern zu können. Aber ich, ich war da. Mir wurde bewusst, dass ich nicht wieder “nur” die Umstände ändern wollte. Umzug, Arbeitgeberwechsel usw… All das hatte ich hinter mir. Egal wohin man geht, sich selbst nimmt man mit… ich spürte, dass es an der Zeit war genau da anzusetzen. Bei mir!

Ich beantragte eine Magenbypass-OP und machte mich auf den Weg. Psychologe. Selbsthilfegruppe. Ernährungsberatung. Magenspiegelung.

Diät.

Aber zu hundert Prozent überzeugt war ich nicht. Das Leben nach solch einer OP fühlte sich für mich nicht richtig an. Ich war überzeugt, dass es für mich persönlich einen besseren Weg gibt. Meinen Weg.

Ich fing also an alle möglichen Schlagworte zu googlen. Stundenlang. “Raus aus Burnout”, “Lip / Lymphödem heilen”, “Wohlfühlen”, “trotz Ödem abnehmen“.

Ein Wort und ein neues Leben

Und dann las ich das erste Mal das Wort “ketogen” und kam aus dem Staunen nicht heraus. Ich fand Menschen, die von ganz ähnlichen Krankheitsbildern und Erfahrungen berichteten und wie sie es aus diesem Teufelskreis herausschafften. Ich hatte teilweise das Gefühl von mir selbst zu lesen und wusste: DAS ist mein Weg! Den will ich gehn! Ich beschäftigte mich eine Woche lang intensiv mit dem Thema “ketogen leben”, räumte meine Küche aus, stellte meinen Ernährungsplan um und kaufte danach ein.

Am 28.05.2018 begann mein neues Leben.

Sehr schnell merkte ich erste Veränderungen. Schon nach einem Monat ging es mir deutlich besser. Es war einfacher als ich dachte. Oft wunderte ich mich über mich selbst und wie leicht es mir fiel, mein Essverhalten zu ändern. Ganz tief drin die Zweifel, ob ich das wohl durchhalten oder doch -wie immer- nach ein paar Wochen abbrechen würde.

So fühle ich mich heute mit LCHF und ketogener Ernährung

LCHF Deutschland Akademie Zertifikat Anja Hess

Nun lebe ich seit DREI Jahren LCHF mit ketogenen Phasen! Ja, ich LEBE! Und es hat sich viel geändert. ICH habe mich geändert! Ich bin kein Zuckerjunkie mehr! Meinem Körper geht es prima. Die ständigen Krankheiten sind verschwunden. Ich habe keine Allergien mehr. Keine Fettleber. Die Hyperinsulinämie hat sich in Luft aufgelöst. Meine Blutwerte sind top! Das Lip-Lymphödem konnte ich aufhalten. Ich habe an Gewicht verloren, meine Umfänge reduziert, brauche keine Lymphdrainage mehr, trage keine Kompressionsstrümpfe und habe keine Schmerzen! Das Burn-Out habe ich hinter mir gelassen. Meine Seele ist wieder im Einklang mit meinem Körper. Ich lebe mein Leben mit Leichtigkeit.

Ich habe neben der Ernährungsumstellung moderat Sport getrieben und viel gelesen. Mein physischer, ständiger Heißhunger verschwand, mein Hunger nach Wissen wurde immer mehr. So bin ich auf die Seite der LCHF Deutschland Akademie aufmerksam geworden und entschied mich im Januar 2020 dort eine Ausbildung zu machen.

Der nächste Schritt – zertifizierter ganzheitlicher Gesundheits- und Ernährungscoach

Seit Oktober 2020 bin ich zertifizierter ganzheitlicher Gesundheits- und Ernährungscoach und freue mich, viele Menschen auf ihrem Weg in ein gesundes und zufriedenes Leben begleiten zu dürfen.

Ich bin glücklich!

Ich bin ich stolz auf mich!

Und ich liebe mich!

Ich habe all das losgelassen, was meine Seele nicht nährt!

Ich habe gelernt meinem Körper zu vertrauen!

Ich habe gewonnen!

Gesundheit, Kraft und Energie, Zufriedenheit, innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Schmerzfreiheit und Lebensfreude.

Ich kann mein Leben entspannt genießen!